Musikermagazin – Stadt Herten (NRW) – In Zeiten von Corona ist die Städtische Musikschule Herten, wie viele andere städtische Einrichtungen auch, geschlossen.
Die Musikschule will trotz der Einschränkungen mit ihren Schülerinnen und Schülern in Kontakt bleiben. Dabei bekommt das Stichwort „Digitalisierung“ einen zentralen Stellenwert: Die Musikschule gibt Unterricht per App.
“Jede schwere Zeit bringt nicht nur schlechte Veränderungen mit sich, sondern zeigt auch oft neue und gute Wege auf. Der digitale Unterricht in der Musikschule Herten ist da ein tolles Beispiel. Ich hoffe, wir können in Zukunft daran anknüpfen”, so Bürgermeister Fred Toplak.
Musikunterricht auf digitalem Wege durchzuführen ist für viele Musikschulen Neuland. Deshalb haben die Lehrerinnen und Lehrer zunächst verschiedenste digitale Plattformen und Apps ausprobiert. Mit Erfolg: Nun findet der Unterricht der Musikschule Herten in den Ausbildungsklassen weiter online statt. Dabei kommen mehrere digitale Angebote zum Einsatz.
“Es gab das große Bedürfnis der Lehrkräfte und Schülerinnen sowie Schüler, in Kontakt zu bleiben und sich weiterhin austauschen zu können. Dafür haben wir nun Wege gefunden”, berichtet Musikschulleiterin Sabine Fiebig-Fechtner.
Die Kinder und Jugendlichen haben die Möglichkeit, der Lehrerin oder dem Lehrer etwas vorzuspielen und anschließend eine Hilfestellung oder einen Tipp zu bekommen, wenn es irgendwo mit dem Fingersatz hakt. Kurze Absprachen per Video und Ton helfen dann, im Musikstück weiter zu kommen.
“Es macht Spaß, es ist neu und lustig”, so die Reaktionen vieler Schülerinnen und Schüler. “Danke, dass Sie das möglich machen. So bleibt Tobias am ‚Ball‘ und beschäftigt sich mit seinem Instrument”, sagt zum Beispiel Cordula Iwanczik begeistert nach dem digitalen Unterricht ihres Sohnes Tobias. Die Technik einzurichten, damit der neue “Fernunterricht” auch funktioniert, ist für Eltern auch eine Herausforderung und mit zusätzlicher Zeit verbunden. Positiver Nebeneffekt: Eltern können den Unterricht mit verfolgen.
Dr. Karsten Schneider, Dezernent für Bildung und Soziales, lobt das Engagement und die Kreativität seiner Lehrkräfte: “Mit dieser Idee halten die Musikschullehrerinnen und -lehrer ein wichtiges Angebot aufrecht. Sie tragen damit auch in schwierigen Zeiten zur musikalischen Bildung der Kinder und Jugendlichen bei.”
Was sich auch gezeigt hat: Der “Fernunterricht” kommt leider dann an seine Grenzen, wenn es um Ensemblearbeit geht. Für solche Fälle stellt die Musikschule Herten aber Lehrmaterialien in Form von Spielstücken zur Verfügung, die dann digital versendet werden.
“Diese Herausforderungen verlangen viel Kreativität, Einfühlungsvermögen und fachliches Know-how. Wir versuchen, natürlich auch mit Schülerinnen und Schülern der Kooperationsschulen weiter in Kontakt zu bleiben”, so Fiebig-Fechtner.
Informationen zum JeKits-Programm:
Normalerweise würden jetzt in den Grundschulen in Herten die Instrumentenparaden stattfinden. Erstklässlerinnen und Erstklässler hätten dabei die Möglichkeit, “ihr” Wunschinstrument auszuprobieren. “Für die Eltern hätten wir Informationsstände in den Grundschulen während der Vorführungen eingerichtet, um beratend zur Verfügung zu stehen”, erläutert Sabine Fiebig-Fechtner. Jetzt geschieht die Präsentation der Instrumente per YouTube-Videos und Arbeitsblättern.
Die JeKits-Lehrkräfte sind telefonisch in der Musikschule für die Eltern erreichbar, um bei Unsicherheiten zu unterstützen und so eine Entscheidung für ein Instrument treffen zu können. Weitere Informationen und Auskünfte erhalten Eltern in der Musikschule Herten unter der Telefonnummer 02366 303-507.
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