Band steht seit 40 Jahren auf der Bühne.
Musikermagazin – Lahnstein (RLP) – Sie sind zehn Jahre jünger, als das vereinigte Lahnstein: Ihren 40. Geburtstag feierten die „Saitenspinner“ im Jugendkulturzentrum mit einem Geburtstagskonzert auf Spendenbasis für die vielen treuen Fans.
Nach dem einleitenden „Soundcheck-Blues“, einer Eigenkomposition von Peter Auras, lieh Manfred Heilscher dem traditionellen Stück vom Bösen Weib einmal mehr seine sonore Stimme: „Oh höret alle her“. Die gleichnamige Langspielplatte wurde unter den Besuchern verschenkt – denn die Gäste wussten noch allesamt, was eine LP ist!
Beim jüdischen Instrumental „Hine matov“ schlug Petra Schönrock-Wenzel die Mandola an, zunächst mit spartanischer Melodieführung, die dann jedoch von immer mehr Instrumenten übernommen wurde und sich im Tempi steigerte.
Gabriele Auras bewies nicht nur stimmliches Können, sondern entfachte mit vielen Percussioninstrumenten mit ihrer Mitspielerin ein rhythmisches Feuer. Die beiden männlichen Gitarristen sind sicher aufeinander eingespielt und so floss die Melodie beim vertonten Gedicht des „Herrn von Ribbeck aus dem Havelland“ leicht dahin.
„Wir bedienen uns mit unserer Musik vieler Kulturen und lieben die Vielfalt“, betonte Peter Auras. Und entsprechend war das Programm nicht nur ein Querschnitt des Repertoires aus vier Jahrzehnten, sondern bunt gemischt: ein Stück in Nassauer Mundart, die Vertonung eines Gedichtes vom Volksschullehrer Rudolf Dietz aus Naurod, der Song „While My Guitar Gently Wheeps“ aus dem „White Album“ der Beatles, ein Lied aus der Bretagne oder auch „Margaretha“, höfische Tanzmusik aus dem Mittelalter.
Dass die vier Bandmitglieder auch den Schalk im Nacken haben, bewiesen sie mit dem Stück von den „Leinewebern“: „Die Saitenspinner machen eine saubere Musik, so als fuhren zwölf Müllwagen über die Brück.“
Fehlen durfte selbstverständlich auch nicht „Mädsche, wills dau heirode“, das die Band auch auf der CD zum 50-jährigen Stadtjubiläum „Lahnsteiner Lieder“ eingespielt hat.
Die „Saitenspinner“ sind mit das Beständigste, was die Lahnsteiner Musikszene zu bieten hat und erhellten mit ihren harmonisch-melodischen Klängen wieder einmal den tristen November. Band und Fans freuen sich auf die nächsten Jahre.
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